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25. Mai 2020
Gebühren bei Bezahlungen mit Karte keine Seltenheit mehr

Gerade in Zeiten von Corona hat das bargeldlose Bezahlen einen erheblichen Aufschwung erhalten. Allerdings ist vielen noch nicht bewusst, dass einzelne Banken inzwischen Gebühren von bis zu 70 Cent pro Transaktion erheben. Das Bezahlen mit einer Giro- oder Kreditkarte kann daher zur verdeckten Kostenfalle führen.

Eine Auswertung des Vergleichsportals biallo, bei der 380 Sparkassen sowie 440 VR-Banken untersucht wurden, hat gezeigt, dass nahezu jedes zweite Institut Gebühren für bargeldloses Bezahlen erhebt und die Gebühren häufig gar nicht ausgewiesen werden. Kunden sollen oft erst durch konkretes Nachfragen bei der Bank über die Gebühren informiert werden. Die Gebühren schwanken zwischen 2 Cent und 70 Cent und sollen grundsätzlich für „beleglose Buchungen“ gelten. Welche Vorgänge unter beleglose Buchungen fallen, ist letztlich Auslegungssache der einzelnen Bank und ist somit individuell anzufragen.

Die Gebühren der Banken gelten allerdings nicht automatisch für alle Kunden der jeweiligen Bank. Es hängt vielmehr davon ab, welche Art von Konto geführt wird. Während Nutzer eines Premium-Kontos i.d.R. verschont bleiben, sind die Nutzer von Klassik Konten, Basis Konten oder Onlinekonten überwiegend betroffen. Wer zum Beispiel bei der Haspa – der größten Sparkasse Deutschlands – ein „Girokonto klassisch“ führt, bei dem soll eine Gebühr von 50 Cent pro Kartenzahlung erhoben werden.

Praxis-Hinweis: Um unerwünscht hohe Quartals-Kontoabrechnungen zu vermeiden, ist es daher empfehlenswert sich bei der Bank über mögliche Gebühren für bargeldloses Bezahlen mit einer Giro- oder Kreditkarte zu informieren und sich beraten zu lassen, ob ggfls. ein Wechsel hin zu einem Premium-Konto sinnvoll ist.

Carsten Deecke
Wirtschaftsprüfer | Steuerberater | Fachberater für Sanierung u. Insolvenz­verwaltung (DStV e.V.)
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